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Nur der Stempel auf dem Ei klärt die Herkunft

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Nur der Stempel auf dem Ei klärt die Herkunft

Nicht nur zu Ostern möchten viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen, woher ihre gekauften Eier stammen, das zeigen zahlreiche Anfragen an Lebensmittelklarheit. Ein Blick auf die Eierverpackung genügt allerdings nicht, um sich über die Herkunft der Eier zu informieren. Die dort angegebene Packstellennummer sagt nichts über die Herkunft der Eier aus, sondern ausschließlich über den Ort, an dem sie abgepackt wurden. So können Eierkartons, auf denen „DE“ steht, beispielsweise auch Eier aus den Niederlanden enthalten. Über die tatsächliche Herkunft des Eis informiert nur der Stempel direkt auf dem Ei.

Packstellen-Nummer: Entziffern lohnt sich nicht

Die Kennnummer der Packstelle ist eine Pflichtangabe auf dem Eierkarton. Sie dient den Kontrollbehörden zur Rückverfolgbarkeit der Eier. Mit dieser Nummer ist jeder Betrieb, in dem Eier sortiert und verpackt werden, in der Europäischen Union eindeutig zu identifizieren.

Sie beginnt mit einem Länderkürzel, zum Beispiel DE für Deutschland, FR für Frankreich und NL für Niederlande. Die darauf folgenden ersten beiden Stellen der Ziffernfolge stehen für das jeweilige Bundesland, in dem sich die Packstelle befindet. Die Bundesländer haben die gleiche Kennung wie beim Erzeugercode. Danach folgt die Nummer für den verpackenden Betrieb.

Die Packstellennummer verrät jedoch nicht, woher die Eier stammen.
Wer etwas über die Herkunft erfahren möchte, muss in die Verpackung schauen.

Erzeugercode: Hier stecken wichtige Informationen

Im Stempel auf dem Ei verbergen sich Informationen zur Haltung der Legehennen und der Herkunft:

Die erste Ziffer steht für das Haltungssystem,

  • 0 = Ökologische Erzeugung
  • 1 = Freilandhaltung
  • 2 = Bodenhaltung
  • 3 = Käfighaltung=ausgestaltete Käfighaltung

Seit 2012 ist die konventionelle Käfighaltung in „Legebatterien“ in der EU verboten. Derzeit wird die Haltungsform 3 in der entsprechenden EU-Verordnung weiterhin als „Käfighaltung“ (ausgestalteter Käfig) bezeichnet. Vielfach wird auch von Kleingruppenhaltung gesprochen. Diese Haltungsform wird im Jahr 2025 auslaufen. Insgesamt sind die Vorgaben für die Haltungsform 3 (Käfighaltung) etwas strenger geworden.

Dann folgt der Ländercode mit der Abkürzung für die EU-Mitgliedsstaaten, aus denen die Eier stammen
zum Beispiel:

  • AT = Österreich
  • BE = Belgien
  • DE = Deutschland
  • NL = Niederlande

und zum Schluss die Betriebsnummer.

Jeder EU-Mitgliedstaat hat ein System eingerichtet, wie er dem zu registrierenden Betrieb eine individuelle Nummer zuweist.
In Deutschland stehen die ersten beiden Ziffern für das Bundesland. Somit ist das Bundesland, in dem das Ei gelegt wurde, einfach zu ermitteln. Zum Beispiel steht

  • 01 für Schleswig-Holstein,
  • 03 für Niedersachsen,
  • 05 für Nordrhein-Westfalen und
  • 06 für Hessen

Die folgenden Ziffern identifizieren den einzelnen Betrieb. Für den Verbraucherinnen und Verbraucher ist es jedoch schwierig, anhand dieser Nummer den Legebetrieb festzustellen. Einige, aber nicht alle Betriebe sind auf der Website www.was-steht-auf-dem-ei.de auffindbar. 

Herkunft auf die Verpackung

Die Packstellennummer auf der Eierverpackung kann leicht mit einer Herkunftsangabe verwechselt werden. Deshalb sollte das Herkunftsland nicht nur auf dem Ei, sondern auch auf der Verpackung stehen. Die Verbraucherzentrale fordert, die Vermarktungsnormen für Eier entsprechend zu verändern, um eine Verbrauchertäuschung auszuschließen.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
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