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Plattpfirsiche: Weder „wild“ noch vom Weinberg

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Plattpfirsiche: Weder „wild“ noch vom Weinberg

Plattpfirsiche tauchen im Handel gelegentlich unter falschen Namen auf, als „Weinbergpfirsich“, „Bergpfirsich“ oder „Wildpfirsich“. 

Die Früchte haben eine charakteristisch flache Form mit kleinem Kern. Sie sind in der Regel säureärmer und enthalten mehr Zucker als die runden Sorten. Sie schmecken deshalb süßer und meist auch aromatischer als herkömmliche Pfirsiche. Das macht sie so beliebt.

Verschiedene Bezeichnungen vermitteln aber den falschen Eindruck von Wildformen oder traditionellen Sorten aus besonderen Regionen.

Von wegen Wildpfirsich

Plattpfirsiche stammen von gezüchteten Pfirsichbäumen mit dem botanischen Namen Prunus persica var. platycarpa oder paraguayo. Es handelt sich weder um eine Wildform des Pfirsichbaums noch um Früchte aus Wildsammlung, also in der Natur gepflückte Früchte.

In China wird der Plattpfirsich schon lange angebaut. Er ist durch Mutation aus einem herkömmlichen Pfirsich entstanden. Inzwischen gibt es auch Züchtungen aus Spanien, Frankreich, den USA und Italien. Sorten von Plattnektarinen sind ebenfalls im Angebot.

Plattpfirsiche werden in der Regel konventionell in Plantagen angebaut. Der Baum stellt dieselben Ansprüche wie ein normaler Pfirsichbaum.

Weinbergpfirsiche sind etwas Anderes

Weinbergpfirsiche
Quelle
Steffi Pelz-pixelio.de

Weinbergpfirsiche gibt es tatsächlich. Sie werden traditionell in Weinbergen gepflanzt und gehören daher zum Landschaftsbild vieler Weinbaugebiete. Nachdem der Anbau im Laufe des vorigen Jahrhunderts deutlich zurückgegangen war, steigt er seit einigen Jahren aus Gründen der Landschaftspflege wieder.

Die Früchte sind kleiner als die normalen, runden Pfirsiche und pelziger. Das Fruchtfleisch ist weiß oder mehr oder weniger rot gefärbt. Weinbergpfirsiche sind weniger süß, aber sehr aromatisch.

Mit Plattpfirsichen sind sie nicht zu verwechseln.

Die unterschiedlichen und unkorrekten Bezeichnungen der Plattpfirsiche sind für Verbraucher:innen verwirrend und vermitteln den falschen Eindruck von ursprünglichen Sorten und traditionellen Anbauverfahren. Anbieter sollten die Früchte korrekt als Plattpfirsiche bezeichnen.

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
luxburg@leichtzulesen.org,
www.leichtzulesen.org
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Der Text wurde geprüft durch die Prüflesegruppe:
Menschen mit Lernschwierigkeiten Zentrum Leichte Sprache Allgäu,
https://www.kjf-augsburg.de/angebote-leistungen/weitere-angebote/zentrum-leichte-sprache/

 

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Barbara Schmid
03.08.2018 - 12:19

Grundsätzlich muss man feststellen, dass weißfleischige Pfirsiche, ob rund oder flach, ein viel besseres Aroma haben als die gelbfleischigen. Vor Jahren bekam man ja nur noch bei Marktanbieter weißfleischige Pfirsiche die damals aus Frankreich kamen und dann natürlich höher im Preis lagen. Mich wundert aber, dass die weißfl. Pfirsiche nur in flacher Form angeboten werden.Weshalb?

Redaktion Lebensmittelklarheit
03.08.2018 - 14:08

Unseren Informationen nach werden auch runde weißfleischige Pfirsiche angeboten - allerdings seltener als die Plattpfirsiche.

Müller
26.07.2016 - 13:11

Sie schrieben ---"Sie sind in der Regel säureärmer und enthalten mehr Zucker als die runden Sorten. Sie schmecken deshalb süßer und meist auch aromatischer als herkömmliche Pfirsiche." Mich interessiert: Wodurch schmecken Sie aromatischer? Bedingt durch den höheren Zuckergehalt?

Redaktion Lebensmittelklarheit
28.07.2016 - 09:07

Bei Obst steigt während der Reifung der Zuckergehalt. Allein dadurch, dass Plattpfirsiche süßer und säureärmer im Vergleich zu runden Sorten sind, schmecken sie „reifer“. Die Vorliebe für Süßes ist uns Menschen angeboren. Dadurch empfinden wir süßes Obst als besonders lecker. Ob der Gehalt oder die Zusammensetzung der Aromastoffe in Plattpfirsichen wesentlich anders sind als beim runden Pfirsich, konnten wir nicht ermitteln. Generell gibt es dafür viele Einflussfaktoren, unter anderem die Sorte, der Reifegrad und die klimatischen und andere Anbau-Bedingungen.

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