So haben Hersteller reagiert:

Echt Hällische Maultaschen

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Vom Markt genommen: Hinweise auf die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall als Hersteller treffen nicht für alle Produktionsschritte zu
Geändert

Bei Anbieterangaben, die explizit auf regionale Bäuerliche Erzeuger verweisen, gehen Verbraucher aus unserer Sicht verständlicherweise davon aus, dass die damit gekennzeichneten Lebensmittel von den genannten Erzeugern hergestellt wurden. Stellt sich heraus, dass nur die Rohwaren von den bäuerlichen Betrieben stammen, die Verarbeitung aber industriell erfolgt, können sie sich getäuscht sehen.
Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft sollte auf der Verpackung klar angeben, dass ein anderer Betrieb aus den Rohwaren der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft die Maultaschen herstellt.

Beim Einkauf bin ich über die Zutat "Hefe" gestolpert. Für die Herstellung von Maultaschen ist keinerlei Hefe nötig. Nachfrage im Laden gab nur die Auskunft: Hefe wird für den Nudelteig benötigt. Das ist absoluter Quatsch. Anlässlich der Slowfoodmesse in Stuttgart habe ich am Stand der BESH meine Frage wiederholt und dort wurde mir nach längerer Diskussion erklärt, dass nicht nur der Nudelteig, sondern die ganzen Maultaschen von einem industriellen Erzeuger (Bürger) hergestellt werden. Wenn ich Maultaschen der BESH erwerbe, möchte ich nicht mit einem Fabrik-Produkt abgespeist werden! Da fühle ich mich massiv getäuscht!
Frau S. aus Langenburg vom 13.04.2014

Darum geht’s:

Grasende Schweine auf einer Wiese illustrieren die Maultaschenpackung Über dem Foto ist das Logo der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) zu sehen und am Ende des Etikettes steht die Adresse der BESH. Auf Nachfrage der Verbraucherin, warum Hefe in der Zutatenliste steht, erfuhr sie unter anderem, dass die Maultaschen von der Bürger GmbH & Co. KG in Crailsheim, einem Unternehmen für Nudelspezialitäten aus dem Kühlregal, produziert werden.

Das ist geregelt:

Gemäß der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) sind auf verpackten Lebensmitteln der Name und die Anschrift des Herstellers, Verpackers oder des Verkäufers verpflichtend anzugeben.
Das Identitätskennzeichen ist eine Pflichtkennzeichnung auf tierischen Lebensmitteln, also auch auf Maultaschen mit Fleischfüllung. Es stellt keine Verbraucherinformation dar. Mit diesem Zeichen können die Behörden der Lebensmittelüberwachung ermitteln, wo das Produkt zuletzt bearbeitet oder abgepackt wurde. Es gibt anhand von Kürzeln den Betrieb an, der das Produkt zuletzt bearbeitet oder verpackt hat. Es kennzeichnet nicht unbedingt die Herkunft der Rohstoffe. Das Identitätskennzeichen besteht aus einem Länderkürzel, z. B. "DE" für Deutschland, einer Betriebsnummer, die sich meist aus einer Abkürzung des Bundeslandes, zum Beispiel "BW" für Baden-Württemberg, und einer Nummer zusammensetzt, die den Betrieb identifiziert, sowie der Angabe „EG“, wenn es sich um einen Betrieb der Europäischen Gemeinschaft handelt. Bei älteren Zulassungsnummern kann anstelle einer Abkürzung für das Bundesland auch eine Abkürzung für die Betriebsform enthalten sein. Das in der vorliegenden Nummer verwendete "EV" bedeutet beispielsweise "Verarbeitungsbetrieb".

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Viele Verbraucher achten bei der Lebensmittelauswahl auf eine regionale Herkunft. Mittlerweile gibt es eine Fülle von regionalen Logos und Produktnamen im Markt. Worauf sich diese beziehen, ist Verbrauchern oft unklar. Sie können bedeuten, dass die Zutaten aus der Region stammen, diese in der Region be- und/oder verarbeitet wurden, nur in der Region verpackt wurden oder nur die Rezeptur mit der Region verbunden ist. Konkrete Regelungen, was für Voraussetzungen regionale Logos und Produktnamen (mit Ausnahme von geschützten geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen) erfüllen müssen, gibt es nicht. Allgemein dürfen diese jedoch den Verbraucher nicht irreführen.
Im vorliegenden Fall nennt das Logo klar eine regionale Erzeugergemeinschaft, die sich aus verschiedenen bäuerlichen Betrieben zusammensetzt, die unter einem gemeinsamen Logo ihre Produkte vermarkten.

Unserer Ansicht nach ist es verständlich, dass die Verbraucherin beim Einkauf der Maultaschen in einem speziellen Regionalmarkt, davon ausgeht, dass sie von den Rohwaren bis zum Verpacken von den angeschlossenen Betrieben stammen.

Das Identitätskennzeichen gibt Aufschluss über den letzten Verarbeitungsbetrieb und damit die Firma Bürger an Der Verbraucher wir dadurch jedoch nicht über den Hersteller informiert.

Fazit:

Die BESH sollte Transparenz schaffen und bei Produkten für Verbraucher verständlich angeben, wenn das Lebensmittel nicht in der ganzen Produktionskette von ihr stammt.

Stellungnahme der Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, Wolpertshausen

Kurzfassung:

Die Echt Hällischen Maultaschen werden nach unseren hohen Standards im Landkreis Schwäbisch Hall erzeugt und korrekt gekennzeichnet. Inverkehrbringer ist die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Die Angabe „Hefe“ wurde zwischenzeitlich durch „Weißbrot“ ersetzt, weil dies den Tatsachen entspricht.

Ergebnis

Im Rahmen eines Marktchecks 2016 hat der Anbieter mitgeteilt, dass das Produkt vom Markt genommen wurde.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de