So haben Hersteller reagiert:

Hipp Kinder Bio Pasta + Gratis Nudel-Sauce

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Nicht mehr im Handel: Kindermahlzeit mit verwirrenden Herkunftsangaben
Geändert

Werbung mit regionalem Bezug kann Verbraucher in ihrem Kaufverhalten beeinflussen und einen zusätzlichen Kaufanreiz bieten. Bei mehreren prominenten Hinweisen auf Italien können Verbraucher durchaus vermuten, dass das gesamte Produkt aus italienischen Zutaten in Italien hergestellt wurde.
Stammen die Zutaten zum Teil aus nicht-EU-Landwirtschaft und erfolgt auch die Herstellung zum Teil nicht in Italien, sollte die massive Werbung mit Hinweisen auf Italien unterbleiben.

Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass sowohl auf der Vorderseite, als auch auf der Rückseite des Produktes mit "original aus Italien" geworben wird. Nachdem ich mir die vielen kleingedruckten Texte auf der Rückseite durchlas, auf der sogar noch einmal deutlich "hergestellt in Italien" steht, entdeckte ich als letzten Satz den Hinweis "hergestellt in Österreich". Demnach ist das Produkt nur nach "italienischer Rezeptur-Idee" hergestellt und ist eben nicht original aus Italien. Zudem findet man diese Information unter der Überschrift "so wird's gegessen". Wenn ich im Laden stehe und wissen will, wo ein Produkt hergestellt wurde, erwarte ich nicht die Herkunftsangabe an dieser Stelle zu finden.
Verbraucherin aus Frankfurt vom 22.10.2014

Darum geht’s:

Eine Packung Bio-Nudeln und ein Glas Bio-Nudelsauce Bolognese für 1- bis 3-jährige Kinder stecken gemeinsam in einer Kartonverpackung, die auf der Schauseite einen Blick auf beide Produkte ermöglicht. Beide Produkte sind mit derselben kindgerechten Zeichnung illustriert, einem Elefanten mit italienischer Flagge. Auf der Nudelpackung steht in der Flagge "original aus Italien“. Auf der Rückseite steht über der gleichen Zeichnung mit dem Elefant, der mit „original aus Italien“ wirbt, „Hergestellt in Italien“. Weiterhin finden sich eine italienische und österreichische Bio-Kontrollstellennummer und die Angabe „EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“ auf der Zeichnung. Der Textblock „So wird’s gegessen“ auf der Rückseite endet mit dem Satz „Hergestellt in Österreich nach italienischer Rezeptur“.
Die Verbraucherin sieht sich durch die widersprüchlichen Angaben zur Herkunft getäuscht.

Das ist geregelt:

Gemäß der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) sind auf verpackten Lebensmitteln der Name und die Anschrift des Herstellers, Importeurs, Verpackers oder des Verkäufers verpflichtend anzugeben. Es muss nicht unbedingt der Produktionsort der Ware angegeben sein.
Zudem dürfen nach LMIV Informationen über Lebensmittel nicht irreführend sein, insbesondere auch in Bezug auf Art, Identität, Ursprungsland oder Herkunftsort und Methode der Herstellung oder Erzeugung.

Nach der EG-Öko-Verordnung müssen als „Bio“ oder „Öko“ gekennzeichnete Lebensmittel folgende Kennzeichnungselemente tragen:

  • die Codenummer der Kontrollbehörde oder Kontrollstelle, die für die Kontrolle des Unternehmers zuständig ist, der die letzte Erzeugungs- oder Aufbereitungshandlung vorgenommen hat;
  • das Gemeinschaftslogo der EU
  • den Ort der Erzeugung der landwirtschaftlichen Ausgangsstoffe, aus denen sich das Erzeugnis zusammensetzt.

Für die Angabe des Ortes der Erzeugung ist je nach Fall eine der drei folgenden Formen zu wählen:

  • „EU-Landwirtschaft“, wenn die landwirtschaftlichen Ausgangsstoffe in der EU erzeugt wurden;
  • „Nicht-EU-Landwirtschaft“, wenn die landwirtschaftlichen Ausgangsstoffe in Drittländern erzeugt wurden;
  • „EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft“, wenn die landwirtschaftlichen Ausgangsstoffe zum Teil in der Gemeinschaft und zum Teil in einem Drittland erzeugt wurden.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Verbraucher achten bei der Lebensmittelauswahl zunehmend auch auf eine regionale Herkunft und erwarten, dass auch die Rohstoffe aus einer ausgelobten Region kommen.
Die Werbung macht jedoch nicht immer deutlich, ob die Zutaten aus der Region stammen, ob diese in der Region be- und/oder verarbeitet wurden, ob bei der Herstellung nur die Rezeptur einer Region berücksichtigt wurde oder ob es sich nicht sogar um einen Fantasienamen handelt.
Gesetzliche Vorgaben für eine regionale Kennzeichnung gibt es bisher nicht. Auch beim vorliegenden Produkt wird unseres Erachtens nicht klar, auf was sich die Angabe "original aus Italien" bezieht. Laut Auskunft des Anbieters bezieht sich die Werbung ausschließlich auf die Nudeln. Die Nudelsauce würde aus Nicht-EU-Zutaten nach italienischer Rezeptur in Österreich gefertigt.

Fazit:

Die Werbung mit italienischer Flagge und dem Hinweis „original aus Italien“ sollte der Anbieter unterlassen, wenn die Herkunftswerbung nur für einen Teil des Produktes zutrifft.

Stellungnahme der Hipp GmbH & Co. Vertrieb KG, Pfaffenhoffen/Ilm

Kurzfassung:

Die Kinder Bio Pasta und die Nudel-Sauce wurden zusammen in einer Aktionsverpackung angeboten. Die Kinder Bio Pasta wird in Italien, die Nudel-Sauce in Österreich hergestellt. Auf der Nudelpackung wird ein Elefant abgebildet, der ein Fähnchen mit der Aufschrift „original aus Italien“ hält. Dieser Elefant befindet sich auch auf der Rückseite der Aktionsverpackung. Sollte es einen Nachdruck geben, wird dieser Elefant auf der Aktionsverpackung eindeutig zuordenbar positioniert.

Ergebnis

Das Produkt kam als Aktionsware in den Handel und ist in dieser Aufmachung nicht mehr erhältlich.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de