So haben Hersteller reagiert:

Rücker Alt-Mecklenburger

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: Unklare Herkunft des Alt-Mecklenburger korrigiert – statt des Hauptfirmensitzes in Aurich heißt es jetzt Ostsee-Molkerei Wismar
Geändert

Produktnamen, die auf ein Bundesland hinweisen, verstehen Verbraucher oft auch als Hinweis auf regionale Rohstoffe und regionale Herstellung.
Weisen dann die Anbieter-Adresse und das Identitätskennzeichen auf  eine  unterschiedliche Region hin, sollte der Anbieter auf der Packung diesen vermeintlichen Widerspruch auflösen. Sonst könnten sich Verbraucher über die Herkunft getäuscht sehen.

Die Einschätzung stammt aus 2013.

Die Vorderseite erweckt bei mir den Eindruck, dass das Produkt aus Mecklenburg kommt. Auf der Rückseite steht aber der Firmensitz in Aurich in Ostfriesland.
Da ich gerne Produkte aus der Region bzw. Ostdeutschland kaufe, zur Unterstützung der dortigen Betriebe, fühle ich mich getäuscht.
Verbraucher aus Berlin vom 27.07.2013

Darum geht’s:

Der Produktname lautet „Alt-Mecklenburger“ und die Abbildung auf der Schauseite zeigt drei Personen auf einer Bank in einer auch für Mecklenburg typischen Landschaft. Auf der Rückseite der Verpackung stehen die Adresse der Rücker GmbH in Aurich und das so genannte Identitätskennzeichen, DE NI 104 EG, das ebenfalls auf Niedersachen verweist.

Das ist geregelt:

Gemäß der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) sind auf verpackten Lebensmitteln der Name und die Anschrift des Herstellers, Verpackers oder des Verkäufers verpflichtend anzugeben. Es muss nicht unbedingt der Produktionsort der Ware angegeben sein.
Das Identitätskennzeichen ist eine Pflichtkennzeichnung auf tierischen Lebensmitteln, also auch auf Milcherzeugnissen. Es stellt keine Verbraucherinformation dar. Mit diesem Zeichen können die Behörden der Lebensmittelüberwachung ermitteln, wo das Produkt zuletzt bearbeitet oder abgepackt wurde. Es gibt anhand von Kürzeln den Betrieb an, der das Produkt zuletzt bearbeitet oder verpackt hat. Es kennzeichnet nicht unbedingt die Herkunft der Rohstoffe. Das Identitätskennzeichen besteht aus einem Länderkürzel, z.B. "DE" für Deutschland, einer Betriebsnummer, die sich aus einer Abkürzung des Bundeslandes, zum Beispiel "NI" für Niedersachsen, und einer Nummer zusammensetzt, die den Betrieb identifiziert, sowie der Angabe „EG“, wenn es sich um einen Betrieb der Europäischen Gemeinschaft handelt.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Viele Verbraucher achten bei der Lebensmittelauswahl auf eine regionale Herkunft. Mittlerweile gibt es eine Fülle von regionalen Logos und Produktnamen im Markt. Worauf sich diese beziehen, ist Verbrauchern oft unklar. Sie könnten bedeuten, dass die Zutaten aus der Region stammen, diese in der Region be- und/oder verarbeitet wurden, nur in der Region verpackt wurden oder nur die Rezeptur mit der Region verbunden ist. Konkrete Regelungen, was für Voraussetzungen regionale Logos und Produktnamen (mit Ausnahme von geschützten geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen) erfüllen müssen, gibt es nicht. Allgemein dürfen diese jedoch den Verbraucher nicht irreführen.
Hier stellt der Produktname „Alt-Mecklenburger“ gemeinsam mit der Abbildung einen regionalen Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern her. Verbraucher, die sich die Adresse anschauen und wissen, was das Identitätskennzeichen bedeutet, erfahren, dass die Anbieter-Adresse in Niedersachsen ist und das Produkt zuletzt in Niedersachsen bearbeitet, verpackt oder abgefüllt wurde. Sie sind zu Recht durch diesen vermeintlichen Widerspruch irritiert.
Nach Auskunft der Firma Rücker wird der Käse tatsächlich in Mecklenburg-Vorpommern von einer Molkerei produziert, die zur Rücker GmbH gehört. Das Identitätskennzeichen verweist auf Niedersachsen, da das Aufschneiden der ganzen Käse und das Abpacken der Scheiben in Niedersachen erfolgt.

Fazit:

Nach Auffassung der Verbraucherzentrale sollte der Anbieter die widersprüchlichen Angaben über die Herkunft und Herstellung des Käses auf der Verpackung erklären, um Missverständnisse zu vermeiden.

Stellungnahme der Rücker GmbH, Aurich

Kurzfassung:

Unser „Alt-Mecklenburger“ kommt ganz eindeutig „von der Küste“: RÜCKER „Alt-Mecklenburger“ wird in der Ostsee-Molkerei Wismar in Mecklenburg- Vorpommern hergestellt. Die Ostsee-Molkerei Wismar GmbH gehört zur Rücker GmbH mit Hauptsitz in Aurich (Niedersachsen). Das EG-Zeichen NI weist lediglich den letzten Produktionsschritt aus: hier das Aufschneiden der Käsebrote, und das wird in Niedersachsen gemacht.

Ergebnis

Durch eine Verbrauchermeldung im Februar 2016 haben wir erfahren, dass der Anbieter die Adressangaben inzwischen geändert hat. Statt des Hauptsitzes der Rücker GmbH in Aurich heißt es jetzt Ostsee-Molkerei Wismar.
Verbraucher, denen das Identitätskennzeichen geläufig ist, können durch die Abkürzung „NI“ für Niederschsen weiterhin irritiert sein.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de