So haben Hersteller reagiert:

Schwarzwaldmilch frische Weidemilch, 3,8 % Fett

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Änderung: „Frische Weidemilch“ stimmt nicht fürs ganze Jahr, denn die Kühe stehen im Winter nicht auf der Weide
Geändert

Am 09.02.15 gekaufte Milch wird als "frische Weidemilch" deklariert. Ich finde das irreführend. Kommt die Milch aus dem Schwarzwald, so lassen sich dort derzeit keine Weidetiere finden, auf den tief verschneiten Wiesen. Käme die Milch nicht aus dem Schwarzwald, sondern aus irgendwelchen sonnigeren Gefilden, so dürfte sie wohl nicht als "Schwarzwaldmilch" gekennzeichnet werden.
Verbraucher aus Karlsruhe vom 24.02.2015

Zusammenfassung:
Die Kennzeichnung von Milch als Frische Weidemilch lobt eine besondere Qualität der Milch aus. In den Wintermonaten, wenn die Milchkühe nachweislich nicht draußen stehen, verspricht die Werbung unseres Erachtens mehr als sie halten kann.
Der Anbieter sollte die Bezeichnung seiner Milch als Weidemilch außerhalb der Weidesaison überdenken. Alternativ wäre ein plakativer Hinweis, wann genau die Kühe auf der Weide stehen, auf der Schauseite der Verpackung denkbar.

Darum geht’s:
Der Verbraucher hat im Februar im Handel eine Packung Weidemilch der Firma Schwarzwaldmilch GmbH erworben. Eine Erklärung, was genau der Anbieter unter Weidemilch versteht, gibt es auf der Verpackung nicht. Da ihm bekannt ist, dass im Schwarzwald im Februar keine Kühe grasen, sieht er sich durch den Produktnamen über die Qualität der Milch getäuscht.

Das ist geregelt:
Nach der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV), dürfen Informationen über Lebensmittel nicht irreführend sein, insbesondere in Bezug auf die Eigenschaften des Lebensmittels. Unter Eigenschaften werden unter anderem auch die Zusammensetzung, die Art und Identität eines Lebensmittels verstanden. Die Vorschrift gilt für Werbung als auch für die Aufmachung von Lebensmitteln sowie den Rahmen ihrer Darbietung.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:
Weidehaltung bietet den Tieren gegenüber der Haltung im Stall Auslauf, frische Luft und frisches Gras als Futter. Unabhängig von der Frage, ob einer dieser Faktoren oder alle gemeinsam überhaupt die Qualität der Milch wahrnehmbar beeinflussen können, wird mit dem Produktnamen mehr versprochen als gehalten.

Fazit:
Steckt im Winter keine Milch von Kühen in Ganzjahresweidehaltung in der Packung, sollte der Produktname auch nicht Weidemilch lauten oder die Kennzeichnung auf den ersten Blick klar stellen, dass damit nur die Weidehaltung der Tiere in den Sommermonaten gemeint ist.

Stellungnahme der Schwarzwaldmilch GmbH, Freiburg

Kurzfassung, gekürzt von der Verbraucherzentrale:
Die Konzeption unserer Weidemilch beinhaltet, dass die Weidemilch von Kühen stammt, die während der Weidesaison täglich Weidegang haben und auf der Weide grasen, unter Ausnutzung der gesamten vegetativ möglichen Weidesaison. Der Weidegang der Kühe von Frühjahr bis Herbst, sowie die natürliche Futtergrundlage im Winter sorgen dafür, dass die Tiere naturnahe Bedingungen auf unseren überwiegend familiär geführten Bauernhöfen vorfinden.
Durch den Verzicht auf gentechnisch veränderte Futtermittel beweisen wir Verantwortung für unsere Natur und Zukunft, wie auch für unsere einzigartige Kulturlandschaft. Wir stellen das sicher, durch eine neutrale, unabhängige Kontrollstelle, die alle Höfe prüft.

Ergebnis

Der Anbieter hat eine Erläuterung zur Weidehaltung auf der Verpackung ergänzt. Allerdings steht sie leider nicht auf der Schauseite, wo sie auf den ersten Blick wahrgenommen werden könnte.
Die Weidemilch geht seit Mai 2015 in neuer Verpackung an den Handel.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de