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Bio-Mineralwasser: Teurer, aber nicht immer besser

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Bio-Mineralwasser: Teurer, aber nicht immer besser

Bio-Mineralwasser ist rechtlich nicht geregelt. Es fällt nicht unter die Die EU-Öko-Verordnung, da sich diese nur auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und daraus hergestellte Lebensmittel bezieht. Doch welche Kriterien liegen den angebotenen Bio-Mineralwässern zugrunde und was unterscheidet sie von herkömmlichem Mineralwasser? Die Verbraucherzentrale Hamburg hat verschiedene Produkte auf dem Markt unter die Lupe genommen.

Zwei private Bio-Siegel mit unterschiedlichen Kriterien

Die Frage, ob ein Mineralwasser überhaupt als „Bio“ bezeichnet werden darf, hat bereits Gerichte beschäftigt. Im Jahr 2012 entschied der Bundesgerichtshof, dass die Bezeichnung „Bio-Mineralwasser“ verwendet werden darf, wenn es sich gegenüber herkömmlichem Mineralwasser dadurch abhebt, dass der Anteil an Rückständen und Schadstoffen besonders niedrig ist.

Laut Verbraucherzentrale Hamburg sind derzeit zwei privatrechtliche Siegel auf dem Markt, die auf verschiedenen Wässern zu finden sind. Die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e. V. hat für ihr Bio-Mineralwasser-Siegel mehrere Kriterien zur Zertifizierung festgelegt. So sind teilweise strengere Grenzwerte gegenüber der Mineral- und Tafelwasserverordnung gefordert – beispielsweise für Nitrat. Auch für Pestizide und Arzneimittelrückstände hat die Qualitätsgemeinschaft Höchstmengen festgelegt, die es bei Mineral- oder Trinkwasser in dieser Form nicht gibt. Zusätzlich gibt es Vorgaben zum Umweltschutz, zur Nachhaltigkeit, Verpackung und zur Einhaltung sozialer Standards.

Das SGS Fresenius Institut vergibt das Siegel „Premiumwasser in Bio-Qualität“. Es fordert Kriterien zur Produktqualität sowie zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit. Laut Verbraucherzentrale sind die Anforderungen hierbei aber teilweise geringer als bei dem Siegel der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser. So liege der Grenzwert für Nitrat mit 10 Milligramm pro Liter beispielsweise doppelt so hoch.

Zurzeit läuft zwischen den beiden Zertifizierern ein Rechtsstreit um den Begriff "Bio-Mineralwasser".

Für die ausgelobte Bio-Qualität müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Nach Recherchen der Verbraucherzentrale Hamburg ist das Bio-Wasser dabei nicht immer hochwertiger als das Mineralwasser ohne Label. Bei zwei Anbietern entdeckten die Verbraucherschützer jeweils zwei identische Produkte, ein preiswerteres ohne Bio-Siegel und ein teureres mit Bio-Auslobung. Sowohl die Quelle als auch die Mineralstoffzusammensetzung waren jeweils identisch. Beide Firmen boten die Bio-Variante aber zu einem deutlich höheren Preis an.

Für Verbraucher sind die verschiedenen Siegel verwirrend, da sie unterschiedliche Kriterien anlegen. Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert daher, Bio-Mineralwasser in die EU-Öko-Verordnung zu integrieren. „Bio“ müsse eine staatlich geschützte und kontrollierte Auszeichnung bleiben, deren Mindestkriterien einheitlich und gesetzlich festgelegt sind.

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Hinweis: Unsere Kurzmeldungen geben grundsätzlich den Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Sie werden in der Regel nicht aktualisiert.

Der leichtsprachliche Text wurde übersetzt von:
Isabella von Luxburg,
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