Das ärgert beim Einkauf:

Leverno Getrocknete Tomaten

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de

Die Aufmachung des Etiketts deutet auf ein italienisches Produkt hin, tatsächlich werden die getrockneten Tomaten in Griechenland mit Tomaten aus der Türkei hergestellt.
getaeuscht

Die Aufmachung des Produkts „Leverno – Getrocknete Tomaten“ deutet auf ein italienisches Produkt hin. Das Etikett auf der Vorderseite zeigt großflächig die Ansicht einer typisch italienischen Altstadt mit einer Brücke wie die Rialtobrücke in Venedig. Auch der italienisch klingende Markennamen „Leverno“ und die Farben der italienischen Nationalflagge lassen dies vermuten. Tatsächlich stammen die Tomaten aus der Türkei und das Produkt selbst wird in Griechenland hergestellt. Dies erfahren Verbraucher jedoch erst auf der Rückseite des Glases, wenn sie das Kleingedruckte aufmerksam lesen. Auf der Website lerverno.de fehlen die Informationen zur Herkunft und Herstellung gänzlich.

Um eine Täuschung zu vermeiden, sollte der Hersteller bereits auf der Schauseite des Etiketts deutlich erkennbar darauf hinweisen, dass die Tomaten aus der Türkei stammen und das Produkt in Griechenland hergestellt wird. Auch die Website sollte die Informationen klar erkennbar bereitstellen.

Mir fiel das Produkt von der Firma 'LEVERNO' auf. Der Strich im Logo enthält sogar die Farben der Nationalflagge von Italien.
Auf der Rückseite steht jedoch:
- Hergestellt in Griechenland
- Tomaten aus der Türkei
Selbst auf der Webseite des Herstellers 'LEVERNO' wird mit 'Antipasti - italienische Vorspeisen' geworben, dort ist aber kein Wort erwähnt, wo das Produkt eigentlich produziert wird.
Verbraucher aus Dresden vom 22.05.2020

 

Einschätzung der Verbraucherzentrale

Die Aufmachung des Produkts „Leverno – Getrocknete Tomaten“ deutet auf ein italienisches Produkt hin. Das Etikett auf der Vorderseite zeigt großflächig die Ansicht einer typisch italienischen Altstadt mit einer Brücke wie die Rialtobrücke in Venedig. Auch der italienisch klingende Markennamen „Leverno“ und die Farben der italienischen Nationalflagge lassen dies vermuten. Tatsächlich stammen die Tomaten aus der Türkei und das Produkt selbst wird in Griechenland hergestellt. Dies erfahren Verbraucher jedoch erst auf der Rückseite des Glases, wenn sie das Kleingedruckte aufmerksam lesen. Auf der Website lerverno.de fehlen die Informationen zur Herkunft und Herstellung gänzlich.

Darum geht’s:

Das Etikett zeigt großflächig eine Abbildung einer typischen italienischen Stadtansicht. Über dem italienisch klingenden Markennamen Leverno ist ein Strich in den Farben der italienischen Flagge platziert. Auf der Rückseite des Produkts erfolgt unmittelbar im Anschluss an die Zutatenliste der Hinweis „Hergestellt in Griechenland“ sowie „Ursprung Tomaten: Türkei“. Diese Hinweise sind in derselben Schriftart und -größe wie die Zutatenliste abgedruckt.
Die Website leverno.de stellt verschiedene Produkte als “Antipasti – italienische Vorspeisen“ vor, darunter auch „Getrocknete Tomaten in Hälften“. Dort findet sich kein Hinweis darauf, dass die Tomaten aus der Türkei stammen und die Herstellung der Vorspeise in Griechenland erfolgt.

Das ist geregelt:

Informationen über Lebensmittel dürfen nicht täuschen, beispielsweise über die Herkunft. Das ist ein wesentlicher Grundsatz in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Danach ist die Angabe des Ursprungslands oder des Herkunftsorts bei Lebensmitteln verpflichtend, wenn das Etikett ohne diese Angabe den Eindruck erwecken würde, das Lebensmittel käme aus einem anderen Land oder Ort. Weiterhin gilt eine Pflicht zur Herkunftsangabe für die sogenannte primäre Zutat eines Lebensmittels. Als primär gilt beispielsweise eine Zutat, die mengenmäßig überwiegt, wie Tomaten bei getrockneten oder eingelegten Tomaten. Weist die Gesamtaufmachung eines Produkts auf ein Herkunftsland hin, obwohl die primäre Zutat aus einem anderen Land stammt, muss entweder das tatsächliche Herkunfts- oder Ursprungsland der primären Zutat genannt werden oder darauf hingewiesen werden, dass die primäre Zutat aus einem anderen Ursprungsland stammt als das Lebensmittel. Diese Information muss in demselben Sichtfeld erscheinen wie die Angabe des Ursprungslands oder Herkunftsorts. Die x-Höhe der Schriftgröße muss dabei mindestens 75 Prozent der x-Höhe der Angabe des Ursprungslands oder des Herkunftsorts des Lebensmittels betragen.

So sieht’s die Verbraucherzentrale:

Das Etikett auf dem Glas sowie die Aufmachung der Website leverno.de deuten auf getrocknete Tomaten aus Italien hin. Verbraucher haben keinen Anlass, dies zu bezweifeln, zumal Verbraucher Italien als typisches Herkunftsland für Tomaten kennen. Aus unserer Sicht sind die Tomaten als primäre Zutat anzusehen. Dies verpflichtet den Hersteller auf eine abweichende Herkunft der Tomaten hinzuweisen. Der Hinweis auf die Herkunft Türkei für die Tomaten sowie auf die Herstellung in Griechenland reicht hierfür aus unserer Sicht jedoch nicht aus. Er erfolgt erst auf der Rückseite und direkt hinter der spanischsprachigen Zutatenliste. Weder Schriftgröße noch Schriftart setzen sich dabei von der Zutatenliste ab. Den Hinweis können Verbraucher leicht übersehen.

Fazit:

Der Hersteller sollte bereits auf der Schauseite des Etiketts deutlich erkennbar darauf hinweisen, dass die Tomaten aus der Türkei stammen und die Herstellung des Produkts in Griechenland erfolgt.

Stellungnahme der Rila Feinkost-Importe GmbH & Co. KG, Stemwede-Levern

Kurzfassung:

Unter Leverno vertreiben wir Produkte, die typisch für die italienische Küche sind. Da wir nicht die Herkunft des Produktes verbergen wollen, ist zur Information ein Hinweis auf dem Etikett aufgebracht, wo das Produkt hergestellt wird und woher die Tomaten stammen. Die Firma Rila stellt das Sortiment zusammen und ist Inverkehrbringer. Daher muss auf den Produkten immer die deutsche Adresse stehen.

Hinweis: Der Text zu dieser Produktmeldung ist entweder veraltet oder entspricht nicht mehr den Kriterien von lebensmittelklarheit.de